„Es ist ein Geschenk, eine Frau zu sein. Und wir sollten die Welt regieren.“

Wer: Rachel Bilson
Wann: August 2018
Wo: „Cosmopolitan“

Rachel Bilson ist ein sogenannter Star in der Serie „O.C. California“, welche ich nicht kenne, da ich schon seit 20 Jahren ohne Fernseher lebe.

Der Zeitschrift „Cosmopolitan“ sagte Bilson jüngst, daß sie Werte auf „starke“ und „unabhängige“ Frauenrollen lege wegen ihrer Tochter. So steht es auf „Spiegel Online“ geschrieben:

„Das ist das Frauenbild, das ich meiner Tochter vermitteln möchte“, sagte sie. Frauen müssten sich immer wieder bewusst machen, dass sie stark und unabhängig seien. „Es ist ein Geschenk, eine Frau zu sein. Und wir sollten die Welt regieren.“

Aber Frauen sind doch gar nicht stark. Woher hat diese Frau diesen Unsinn? Wer holt die Kohlen aus dem Feuer, wenn ein Kernkraftwerk explodiert, wenn ein Amoklauf geschieht, wenn eine Gasleitung repariert werden muß?

Sie sollte nicht zu laut von der Stärke der Frauen parlieren. Sonst mutet man Frauen wie Männern vielleicht noch das Ritual der betäubungslosen religiösen Beschneidung zu.

Frauen sollen die Welt regieren? Dann würde wohl schnell das Chaos herrschen. Zumindest wenn alle Regentinnen so gepolt wären wie Angela Merkel. Historische Untersuchungen kommen übrigens zu dem Schluß, daß weibliche Herrscher häufiger Krieg führten als ihre männlichen Pendants. Habe ich zumindest in „Geo“ so gelesen.

Mir egal, wer Rachel Bilson ist. Scheint aber eine typische Frau von heute zu sein, die in einer feministischen Filterblase sozialisiert wurde.

„Wir sind klüger als die Männer.“

Wer: Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommern
Wann: 15.2. 2018
Wo: Nordwestzeitung

Die SPD ist eine seltsame Partei. Sie leidet wie alle linken Parteien und mittlerweile auch die abgemerkelte CDU am Problem der politischen Korrektheit.

Drei Komplexe sind hier zentral:
1. Gleichstellung, Gender, Feminismus
2. Islam, Multikulti, Asylwahn
3. Schuldkult, negativer Nationalismus, Deutschlandhaß

Die linken Parteien im allgemeinen und die SPD im besonderen sind Lichtjahrmillionen von dieser Einsicht entfernt. Stattdessen unterwerfen sie sich dem Narrativ: Gerd ist schuld, Mutti ist schuld.

Soll heißen: Die Agenda-Politik Gerhard Schröders und die Sozialdemokratisierung der Union sowie die Große Koalition sind schuld am Niedergang der SPD.

Man muß sagen: Wie Geisteskranke hängen sich die Sozialdemokraten an dieses Narrativ, nur um ja nicht an die Lebenslügen linker Ideologie heranzumüssen.

Der Autor dieses Blogs versteht sich selbstverständlich als links und freut sich über eine fortschreitende soziale und ökologische Regulierung der Marktprozesse überall auf der Welt – und wirkt durch den Konsum von Fairtrade-Bio-Bananen aktiv daran mit.

Warum wählt er dann AfD? Mit dieser Frage müssen sich die Linken beschäftigen, wenn sie wieder Licht sehen wollen am Ende des Tunnels der politisch-korrekten Verblödung und der totalen Gesinnungsethik.

In einem Kurzinterview mit der Nordwestzeitung weicht Manuela Schwesig dem Hauptkritikpunkt aus, daß die designierte neue Parteivorsitzende Andrea Nahles nicht per Mitgliederentscheid gewählt wird.

Dann die letzte Frage:

Sie, Andrea Nahles, Malu Dreyer, Katarina Barley, Simone Lange aus Flensburg: Bahnt sich da ein Frauenpower-Machtkampf an?

Und Schwesigs Antwort:

Das ist Quatsch. Wir sind klüger als die Männer. Wir werden nicht gegeneinander, sondern miteinander für die SPD arbeiten. Die alten Machtkämpfe der Männer haben der Partei massiv geschadet. Wir Frauen werden es anders machen!

Das glaube ich sogar. Frauen sind kooperativer und stellen ihr Ego weniger in den Vordergrund. Das Wort „Zickenkrieg“ hat aber keine antifeministische Weltverschwörung in Umlauf gebracht, sondern ist wie alle Wörter aus dem Volksmund ein Produkt der Empirie. Es ist also noch lange nicht ausgemacht, ob die neue Frauenpower auch tatsächlich der SPD hilft.

Das Problem an dieser Antwort ist eher der Tonfall, diese unnötige feministisch angehauchte Emphase. Aber was will man auch von einer Frau erwarten, die Ministerin für alles außer Männer war? Die sich peinlicherweise mit der zum damaligen Zeitpunkt bereits offensichtlichen Falschbeschuldigerin Gina-Lisa Lochfick solidarisierte und auf die feministische Tränendrüse drückte?

Man entschuldige bitte dieses geschmacklose Wortspiel, aber wir Männer sind da not amused.

Und da sind wir auch schon beim zweiten, eigentlichen Problem dieser Antwort: Wenn die SPD weiterhin ihrem feministischen Weltbild huldigt, Männer ignoriert und der Frauenbenachteiligungsreligion frönt, wird das nichts mehr mit dem sozialdemokratischen Projekt.

Die Männer haben genug davon.

Ganz zu schweigen von den anderen beiden Komplexen der politischen Korrektheit, die eingangs erwähnt wurden.

Wann schaut man im Willy-Brandt-Haus mal auf den Männeranteil unter der SPD-Wählerschaft?

Von den oben erwähnten „neuen Frauen“ ist jedenfalls eher ein Gutmenschen-Tsunami sondergleichen zu erwarten. Das haben diese Frauen bereits eindrucksvoll bewiesen. Zudem sind Frauen im Durchschnitt eher empfänglich für die kastrierte Gesinnungsethik der politischen Korrektheit. Erst recht linke Frauen.

Am Kernproblem der SPD werden Andrea Nahles und die anderen Powerfrauen also aller Wahrscheinlichkeit nach nichts ändern.

Aber es wird sich dann bestimmt immer noch eine „Gender-Forscherin“ finden, die den Mißerfolg auf böse „patriarchale Rollenstereotypen“ zurückführt, an denen auch die besten Frauen scheitern müssen.

Gute Nacht, liebe SPD.