„Warum gendern wir nicht unsere Nationalhymne, das Deutschlandlied?“

Wer: Kristin Rose-Möhring, Gleichstellungsbeauftragte des Frauenministeriums
Wann: 4. März 2018
Wo: Rundschreiben des Ministeriums

Es gäbe viele Möglichkeiten, einen Artikel wie diesen zu beginnen. Schreibt man eine Dada-Gaga-Einleitung, oder beginnt man sachlich?

Zunächst einmal kann man ja ganz nüchtern feststellen, daß das Wirken von Ideologien vor allem an der Sprache erkennbar ist. Es entstehen lächerliche, weltfremde und verquaste sprachliche Fehlgeburten wie z.B. die „geschlechtergerechte Sprache“ oder das Binnen-i, wie der „Schutzsuchende“ oder „Dunkeldeutschland“.

Neue Begriffe wie „Gender Pay Gap“ oder „Equal Pay Day“ erschließen sich jedem humorvollen und nicht emotional abgetöteten Menschen sofort in ihrer Konstruiertheit und Zweifelhaftigkeit.

In der DDR gab es „geflügelte Jahresendfiguren“. Das einfache Wort „Engel“ war den marxistisch verpeilten Funktionären vermutlich zu subversiv und religiös. Im Dritten Reich gab es das „lebensunwerte Leben“.

Wobei letztere Wortschöpfung gar nicht so weltfremd ist. Aber die Nazis konnten ja nicht wissen, was es heute für Feministinnen gibt.

Jeder nicht geisteskranke Mensch braucht keine Umfrage, um zu erahnen, wieviel Prozent des weiblichen Geschlechts sich bisher vom Text unserer Nationalhymne „diskriminiert“ fühlten. Fühlen sich Frauen von Begriffen wie „Vaterland“ oder „brüderlich“ „diskriminiert?

Schon bei diesen Zeilen fragt man sich unwillkürlich, worüber man hier überhaupt schreibt. Derweil haben sogenannte „Flüchtlinge“ in Deutschland bereits zahlreiche Menschen getötet, verletzt oder vergewaltigt, was etliche Gutmenschen nicht davon abhält, vor der schlimmen Gewalt gegenüber „Flüchtlingen“ zu warnen, – und eine Gleichstellungsbeauftragte im Frauenministerium möchte gerne unsere Nationalhymne „gendern“.

Ich zitiere mal aus einem „N-TV“-Artikel:

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März fordert die Gleichstellungsbeauftragte des Bundesfamilienministeriums, Kristin Rose-Möhring, eine Änderung des Texts der Nationalhymne. Aus „Vaterland“ solle „Heimatland“ werden, aus der Zeile „brüderlich mit Herz und Hand“ solle „couragiert mit Herz und Hand“ werden, zitiert die „Bild am Sonntag“ aus einem Schreiben der Ministeriumsbeauftragten.

Ganze zwei Wörter mißfallen der Dame also und sollen „gegendert“ werden:

„Warum gendern wir nicht unsere Nationalhymne, das Deutschlandlied?“, zitiert die Zeitung aus dem vor dem Wochenende per Hauspost verschickten Brief. „Täte gar nicht weh, oder? Und passt zudem auch zum neuen Bundesministerium des Innern und für Bau und Heimat“, argumentiert Rose-Möhring in dem Schreiben in Anspielung an Horst Seehofers Forderung nach einem Heimatressort.

Man muß sich wirklich die Augen reiben und einmal klarmachen, in was für einem Land wir leben. Wie so häufig, geilt sich hier eine Feministin an einem rein formalen Sachverhalt auf. Rein formale Unterschiede oder symbolische Männlichkeiten werden pauschal dämonisiert und denunziert.

Das ist auch so beim „Gender Pay Gap“, der sage und schreibe 6 Prozent bei gleicher Tätigkeit, Position und gleichem Alter beträgt. 23 Prozent hören sich natürlich gleich viel dramatischer an, also schreien Feministinnen sirenengleich diese 23 Prozent heraus, die sich auf alle Branchen, alle Männer und alle Frauen beziehen und wohl eher die geistige Behinderung in mathematischen Angelegenheiten bei Feministinnen zum Ausdruck bringen sollen.

Und natürlich finden sich selbst für die 6 Prozent völlig harmlose, offensichtliche Faktoren. Man muß nur wollen. Man darf kein erotisches Verhältnis zur Frauendiskriminierung haben.

Genauso könnte man nun auf sprachlicher Ebene argumentieren. Man könnte also von der reinen Formalität des „Männlichen“ abstrahieren und eine ganzheitliche, psychologisch-symbolische und historisch-kritische Perspektive einnehmen – früher sagte man einfach: der gesunde Menschenverstand. Und schon wäre der sprachliche Gender-Vorstoß der Gleichstellungsbeauftragten als Murks entlarvt.

Glücklicherweise ist solch eine intellektuelle Akrobatik gar nicht vonnöten. Denn die wunderbare Meinungsfreiheit in diesem schönen Lande gibt uns immer noch die Möglichkeit, einfach mit dem Kopf zu schütteln, „Schwachsinn“ zu sagen und zu warten, bis die Mauer in den Kopfen endlich fällt und die Menschheit von der Plage des Feminismus erlöst ist.

 

 

PS: Eines muß aber noch gesagt werden. Wie ästhetisch verblödet muß man eigentlich sein, um in einem historischen Liedtext von 1841 die Wörter „Vaterland“ und „brüderlich“ durch „Heimatland“ und „couragiert“ ersetzen zu wollen?

Was ist das für ein Bildungsniveau? Was ist das für ein Verhältnis zur Kunstfreiheit? Zu Kultur als solcher?

Sind wir schon derartig degeneriert, daß wir solche Wörter – und seien sie noch so „altmodisch“ – nicht einfach als historisches Kulturgut aushalten können?

Wir eliminieren „Negerkönige“. Oder reißen das Geburtshaus von Adolf Hitler ab. Und ganze Opern werden zuweilen „geschlechtergerecht“ umgeschrieben.

Alles freilich für die gute Absicht.

Und wir sind ungeheuer erschüttert darüber, daß trotz all dieser feinen, heroischen Taten sogenannte „Rechtspopulisten“ Zulauf haben. Weiß der Bürger unser Ansinnen denn gar nicht zu würdigen? Wir wollen doch nur mehr Gerechtigkeit und Humanität in der Welt.

Schade, daß man das Geburtshaus von Hitler nur einmal abreißen kann.

„Der Klimawandel ist die Schuld von Männern. Männer sind für alles Schlechte auf dem Planeten verantwortlich.“

Dieses Zitat stammt nicht etwa von einer hysterischen Feministin der Emma-Generation, sondern von einem Mann. Ich fand es zufällig auf Twitter unter dem Hashtag #killallmen. Der Autor dieser Selbstanklage heißt Mark Sparrow, welcher ein bekannterer Journalist zu sein scheint und für den „Guardian“ arbeitet. Wo wir auch schon bei der Frage wären, was für Menschen eigentlich bei linken Zeitungen arbeiten und wie der Ruf der Lügenpresse entsteht.

Hier zunächst einmal der Original-Tweet von Herrn Sparrow:

Wie zu sehen hat Mark Sparrow die typische Physiognomie eines Gutmenschen. Diese Menschen sind von sich überzeugt, ganz sicher auf der Seite des Guten zu stehen und moralisch überlegen zu sein. Sie kümmern sich dabei wenig um Evidenz und Fakten, da es in erster Linie darauf ankommt, sich als guter Mensch zu gerieren und ein wohliges Gruppengefühl zu genießen. Das Böse ist auch klar definiert und jegliche Unschuldsvermutung aufgehoben.

Der Mann von heute ist leider tiefgreifend von einem feministischen Schuldgefühl beseelt – man kann regelrecht von einer Schuldgrandiosität sprechen. Viele Männer glauben, daß sie sich schuldig fühlen müßten, weil Frauen in der Geschichte gewisse formale Benachteiligungen erleiden mußten. Ganz reale Benachteiligungen wie zum Beispiel das Verheizen von Männern als Kanonenfutter in sinnlosen Kriegen oder nur die Qual des Militärdienstes werden einfach verleugnet. Verblendet durch das feministische Narrativ sind sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft unfähig, das Busineß der Aufklärung zu betreiben und feministische Erzählungen zu hinterfragen. Schnell schlagen einem dann nicht etwa Argumente entgegen, sondern die ganze Wucht der Empörung der Menschen, die schon immer von der Krücke der rituellen Moral abhängig waren.

Warum also ist der Klimawandel eine männliche Sünde? Wenn man Kategorien wählt, in denen Frauen umweltbewußter handeln, dann kann man tatsächlich zu dem Ergebnis kommen, daß Männer eine stärkere Verantwortung für die Erderwärmung tragen. So funktionieren auch die feministisch geprägten, gegenderten Analysen des Bösen. Bei diesen Analysen fällt auf, daß sie reduktionistisch, selektiv und formalistisch sind, ja geradezu dazu designt, um den Mann als Schuldigen festzustellen.

Man erfährt dort nichts von fröstelnden Frauen, die Heizungsenergie verplempern, nichts von Frauen, die massenhaft palmölhaltige Produkte konsumieren, für die der Regenwald dran glauben muß. Man sucht auch vergebens nach einem semantischen, ganzheitlichen Blick auf die Geschlechter. So profitieren natürlich auch Frauen davon, daß der Mann in der Regel dazu bereit ist, mehr Kilometer mit dem Auto zur Arbeit zu fahren.

Kurzum: Eine Unschuldsvermutung für Männer ist für Feministinnen das, was wohl das Weihwasser für den Teufel ist. Man könnte – wenn man einmal geistig und emotional dazu fähig ist, die Unschuldsvermutung auf Männer anzuwenden – hier noch vieles mehr schreiben. Es sei nur so viel gesagt, daß ja ein Geschlecht regenerative Energietechniken, die Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie nutzen, erfunden hat. Und es bedarf auch eines Geschlechtes, das zum Beispiel Windräder herstellt und installiert.

Es gibt ein Geschlecht auf dieser Welt, das wahrhaft Heroisches vollbringt, um unsere Energieversorgung zu gewährleisten – und um diese zukunftsfähig und umweltverträglich zu machen. Dieses Geschlecht – so viel sei hier verraten – ist nicht die Frau.

Wollen wir den Frauen Vorwürfe machen, daß sie eine dünnere und weniger fettige Haut haben als Männer und daher es lieber etwas wärmer haben? Daß sie häufiger duschen, Wäsche waschen und aus ästhetischem Interesse mehr Kleidung konsumieren? Daß sie allerlei Beauty-Produkte kaufen?

Das tun wir nicht. Geistig verstrahlte Feministinnen und Angehörige der Gender-Sekte sollten daher auch Verständnis dafür aufbringen, daß Männer im Schnitt lieber Fleisch essen oder nicht ganz so sensibel bezüglich Umweltfragen sind.

Männer haben dafür andere Vorzüge. Mögen Feministinnen sich anschicken, diese zu entdecken. Normale Männer und Frauen sind übrigens nicht so gestört, daß sie die gesamte Welt tag und nacht „gendern“ und dabei jedes Mal die Frau zum besseren Menschen ausrufen müssen.

Schauen wir uns noch zum Abschluß die zweite Selbstanklage des Mark Sparrow an, welcher vermeint, daß Männer für alles Schlechte auf dieser Welt verantwortlich seien. Ich kenne nicht wenige Männer die als Kinder von ihren Müttern teils schwer mißhandelt wurden. Jemandem, der nicht feministisch gehirngewaschen ist, fällt natürlich eine Menge an Schlechtem ein, wofür Frauen die Verantwortung tragen: z.B. die Entsorgung von Vätern und die Entfremdung der Kinder. Oder der weibliche Sport der Falschbeschuldigung und Verleumdung. Auch die aktuelle Politik des Helfersyndroms von Angela Merkel, die das Gegenteil dessen erreicht, was sie vorgibt, fällt hierunter.

Es sind ironischerweise Männer wie Mark Sparrow, die nicht begreifen, daß Frauen auch im negativen Sinne vollwertige Menschen sind. Gerade diese feministisch infantilisierten Männer sind es, die im Grunde genommen Frauen nicht wirklich für voll nehmen und sie zwanghaft idealisieren.

Wenn Männer schon für alles Schlechte auf Erden verantwortlich sind, haben sie nicht auch manch Gutes bewirkt? So gut wie jede zivilisatorische Errungenschaft, sei es in Wissenschaft und Technik, in der Philosophie, Literatur und Kunst geht auf den Wagemut, die Intelligenz und die Selbstlosigkeit von Männern zurück.

Was macht man da als Feministin ob solch einer deprimierenden Faktenlage? Man gendert einfach die Welt und behauptet, daß Mann und Frau gleich seien und das weibliche Geschlecht seit Menschengedenken daran gehindert wurde, auch solch tolle Leistungen zu vollbringen wie die großen historischen Vorväter.

So lebt es sich leichter, und man kann sich als Frau wieder als Opfer und den Männern ureigentlich überlegen fühlen.